Regionalbudget
Ein Herz für die Heimat: Regionalbudget bezuschusst Ausstellung in Ornbau

Drei Männer und eine Frau stehen vor der Treppe zum Rathaus in Ornbau. Sie sind Teilnehmer am historischen Tag in der Stadt.Zoombild vorhanden

Foto: Jim Albright

(23. Oktober 2024) Ornbau – Geschichten und Geschichte rund um die kleinste Stadt Mittelfrankens hat es für die Besucherinnen und Besucher beim großen historischen Tag in und um das Rathaus gegeben. Vor den Stadtführungen mit Dr. Kerstin Kech vom Kultur- und Tourismusbüro und Kulturbeauftragtem Georg Hald sowie zwei Rundgängen durchs Rathaus mit Bürgermeister Marco Meier stand die Eröffnung einer Ausstellung zur Heimatgeschichte auf dem Programm. Sie ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses im ersten Obergeschoss zu sehen. Und damit nicht genug: Außerdem feierte ein neues Buch bei der Veranstaltung Premiere: „Ornbauer Zeitfenster 1845“. Darin enthalten sind knapp 160 Gebäude in Ornbau mit Hausnummern und Namen der Eigentümer. Georg Hald hat die Daten auch mithilfe einer Karte von 1826/1827 zusammengetragen und – wenn möglich – um Zusatzinformationen wie Lebensdaten, Beruf oder Familienstand – ergänzt. Kurz vor Ende der Veranstaltung waren alle Exemplare bereits vergriffen. Das Team vom Bürgerhaus sorgte für Kaffee und Kuchen am Nachmittag, ein Pizzawagen für einen frischgebackenen Hauch von Italien und gekühlte Getränke.

Die heutige Stadtmauer mit ihren Türmen und Basteien stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, erzählte Kerstin Kech. Beim Angriff der Schweden im Jahr 1633 sei „alles, was sich außerhalb der Stadtmauer befand – also die Vorstadt – weitgehend abgebrannt“, so die Historikerin. Im Innenbereich seien die Zerstörungen weniger dramatisch ausgefallen, aber die Zehntscheune sei beispielweise abgebrannt – und nur ein Jahr nach Kriegsende 1649 wieder aufgebaut gewesen. „Damit hat das Abgabensystem wieder ordentlich funktioniert“, sagte Kerstin Kech. Sie bot ihre Führung durch die Stadt zweimal an, ebenso wie Georg Hald, der im Diebsturm auf die Besucherinnen und Besucher wartete. Ein bisschen Überwindung kostete eine meterhohe Leiter, die angelehnt am Turm stand. „Wir sind sehr stolz darauf, die Beiden in Ornbau zu haben“, sagte Bürgermeister Marco Meier über Kerstin Kech und Georg Hald. „Mit der Ausstellung und dem neuen Buch gehen wir die nächsten Schritte, um die Stadtgeschichte für Touristen und Einheimische erlebbar zu machen.“
Viele Besucher haben sich um eine Frau versammelt – mit Blick auf die Altstadt von Ornbau. Sie führte die Gäste durch die Stadt.Zoombild vorhanden

Foto: Diane Mayer, Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken

Vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken gab es übers Regionalbudget einen Zuschuss über rund 2000 Euro für das neue Häuserbuch, für die Einrichtung der Ausstellung zur Heimatgeschichte eine Finanzspritze über 8000 Euro. Amtsleiter Wolfgang Neukirchner freute sich in seinem Grußwort über die „tollen Projekte“ in Ornbau, die Leuchttürme fürs Regionalbudget seien. Der Amtschef rührte die Werbetrommel für die neue Runde, die schon angelaufen ist.
Das Regionalbudget fördert Kleinprojekte von Kommunen, Einrichtungen, Vereinen oder Privatleuten in Gemeinden und Städten, die in kommunalen Allianzen zusammengeschlossen sind. Es geht beispielweise um den Erhalt lebendiger Orte, die Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements, bessere Lebensverhältnisse im ländlichen Raum sowie den Klima- und Umweltschutz oder Tourismus. Die Ausstellung zur Heimatgeschichte vervollständige das Gebäude Altstadt 7, in dem Verwaltung, Bürgerhaus sowie das Kultur- und Tourismusbüro untergebracht sind, sagte Kerstin Kech. „Die neue Schau ist eine lebendige Ausstellung, wenn Bürger etwas Spannendes haben, tauschen wir Exponate auch aus“, erklärte die Historikerin.