(4. Oktober 2022) Offenhausen. Nicht nur Lehrer und Erwachsene haben es drauf, wenn es um Bildungsarbeit geht, sondern auch Kinder. Buben und Mädchen der Grundschule Hammerbachtal haben das unter Beweis gestellt und bunte Holztafeln gestaltet mit Themen rund um den Streuobstweg im Ortsteil Schrotsdorf im Landkreis Nürnberger Land. Auf den Tafeln geht es unter anderem um Hornissen, Honigbienen, Obstbäume oder Mäuse und Siebenschläfer.
Im vergangenen Schuljahr trugen die Kinder der vierten Klassen – unterstützt von ihren Lehrerinnen Kristina Mösbauer und Claudia Altmann sowie Umweltpädagogin Sabine Ratzel – ihre Informationen zusammen und zeichneten Plakate mit bunten Bildern, verfassten die passenden Texte und übertrugen sie „in Schönschrift und ohne Rechtschreibfehler“ auf ihre Tafeln, wie Sabine Ratzel bei der Einweihung am Streuobstweg erzählte. Beim offiziellen Teil waren viele der ehemaligen Grundschüler dabei, außerdem Bürgermeister Martin Pirner, Landrat Armin Kroder und Claus Schreiber, zuständiger Projektbetreuer im Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Grafiker Thomas Berneiser bearbeitete die Ergebnisse der Schüler und Schülerinnen: Jeweils neun Plakate links und rechts zieren einen massiven Tafelständer aus Robinienholz. „Es stecken sehr viele Herzbotschaften drin“, sagte Sabine Ratzel. Artenschutz müsse in der Fläche entstehen und nicht in einem Insektenhotel, so die Umweltpädagogin. Initiator des Projekts war die Gemeinde Offenhausen, das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken und der Bildungsfonds Nürnberger Land unterstützten finanziell.
„Mir geht das Herz auf. Das habt ihr ganz toll gemacht“, stellte Landrat Armin Kroder in Richtung der Schüler und Schülerinnen fest. Der Bildungsfonds habe dem Projekt gerne unter die Arme gegriffen, weil es ein Besonderes sei: „von Kindern für Kinder“, so der Landrat weiter. Der Streuobstweg von Schrotsdorf nach Egensbach feierte vor drei Jahren seine Einweihung. Er ist als Rundwanderweg angelegt und rund drei Kilometer lang. Insgesamt 15 Stationen hat der Streuobstweg: Lehrtafeln informieren über Obstsortenvielfalt, einheimische Tiere und die Notwendigkeit von Obstbäumen. Insgesamt 50 vom Aussterben bedrohte Arten werden entlang des Wegs gezeigt. „Das Projekt ist ein gutes Beispiel, wie örtliche Initiativen und Akteure mit den Mitteln der Ländlichen Entwicklung unterstützt werden können“, sagte Wolfgang Neukirchner, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Der Streuobstweg und der neue Tafelständer mit den Plakaten der Viertklässler zeige den Wert der heimischen Flora und Fauna, der Landschaft und von heimischen und regionalen Produkten, so der Behördenchef. „Mit derart motivierten Kindern als Streuobst-Botschafter dürfen wir sicher sein, dass die Wertschätzung für den Lebensraum auch in Zukunft erhalten bleibt“, stellte Projektbetreuer Claus Schreiber am Rande der Veranstaltung fest. „Ich hoffe, dass viele Menschen dazu angeregt werden, selbst ihren Beitrag durch die Pflanzung eines Obstbaumes zu leisten.“