Schwammregionen in Bayern
Startschuss für Aktionsprogramm

Eine Gruppe von Bürgermeistern ist nach München gereist, um sich beim Aktionsprogramm „Schwammregionen“ vorzustellen.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken

(21.03.2025) München/Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim - Ein Schwamm saugt Wasser auf und gibt es langsam wieder ab. Das Prinzip steckt auch hinter dem Aktionsprogramm „Schwammregionen“ der bayerischen Staatsregierung. Klima-Resilienz und Wassersensibilität sind in Zeiten des Klimawandels lebenswichtig für die Menschen in Stadt und Land. Quer verteilt durch Bayern setzen dabei zehn Regionen auf die Unterstützung durch das neue Programm. In Mittelfranken sind es die beiden Integrierten Ländlichen Entwicklungen Aurach-Zenn sowie NeuStadt und Land gemeinsam.

Die Region gehört zu den trockensten Landstrichen in Bayern und hat aber immer wieder mit Starkregen und Hochwasser zu kämpfen. Das Aktionsprogramm hilft, Initiativen in der Region zu bündeln und durch den koordinierten Einsatz verschiedener staatlicher Fördermittel Maßnahmen wie beispielsweise ökologische Gewässergestaltungen bestmöglich umzusetzen. Geplant ist außerdem eine enge Kooperation mit dem Vorhaben „Klimaresilienter Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim“. In München gab Ministerialdirigent Roland Spiller in Vertretung von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Startschuss fürs Aktionsprogramm – mit dabei auch: einige der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der beteiligten Kommunen aus dem Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim sowie Mitarbeiter des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. „Der Klimawandel mit Starkregen, Überschwemmungen oder langanhaltender Trockenheit ist eine Herausforderung für alle. Niemand kann sie allein bewältigen“, sagte Michaela Kaniber vorab. „Gemeinsames Handeln ist essenziell. Klimawandel betrifft alle: Gemeinden, Landwirte und Bürger. Insofern muss auch das Anpassen an die Herausforderungen gemeinsam abgestimmt erfolgen.“ Im vergangenen Mai hatte die Landwirtschaftsministerin das Aktionsprogramm gestartet. Die zehn Regionen hatten sich in einem Wettbewerb durchgesetzt. Sie beginnen nun, ihre Dörfer und Landschaften an die klimatischen Herausforderungen anzupassen und zu gestalten. Die jeweils zuständigen Ämter für Ländliche Entwicklung begleiten zusammen mit der Landwirtschafts-, Forst- und Wasserwirtschaftsverwaltung die Kommunen auf ihrem Weg.

Aktionsprogramm setzt auf starke Gemeinschaft

„Es war ein erstes Kennenlernen der anderen Schwammregionen in Bayern. Alle zehn Akteure haben sich in München vorgestellt“, sagte Projektbegleiterin Eva-Maria Fell vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Und Behördenleiter Wolfgang Neukirchner ergänzte: „Es ist ein toller Erfolg, dass sich die beiden Integrierten Ländlichen Entwicklungen durchgesetzt haben als einzige Schwammregion in Mittelfranken.“ Das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken setzt sich bereits seit Jahren mit seinen Flurneuordnungen und Initiativen „FlurNatur“ sowie „boden:ständig“ für den Wasserrückhalt in der Fläche und gegen die Bodenerosion ein.

Jede Region erhält ein lokalen Umsetzungsbegleiter: Er bündelt vorhandene Kräfte und Ideen, unterstützt aber auch beim Umsetzen der Maßnahmen. Und zwar indem er das regionale Netzwerk pflegt und staatliche Förderprogramme zielgerichtet einsetzt. Sie reichen von Bodenspeichern für Wasser über Maßnahmen in Siedlungen mit beispielsweise begrünten Dächern bis hin zum Anlegen von Rückhalte- oder Versickerungsflächen. Häufig entstehen dabei Synergieeffekte für die Biodiversität, strukturreiche Landschaften oder auch für den Erosionsschutz. Durch das Austauschen von Wissen und Erfahrungen unter den Kommunen, Verbänden und Fachleuten, die sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam regionale Lösungen finden, setzt das Aktionsprogramm auf eine starke Gemeinschaft. Als Schwammregion beworben hatten sich vergangenes Jahr insgesamt 27 Gemeindeverbünde, Regionen oder Arbeitsgemeinschaften mit 321 Kommunen aus allen Regierungsbezirken. Der Fahrplan im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim sieht vor, dass sich Anfang April Büros für die Umsetzungsbegleitung vorstellen. Über fünf Jahre gibt es für die neue Stelle eine Förderung über 90 Prozent. „Das Ziel ist, möglichst viele kleine Maßnahmen umzusetzen“, stellte Abteilungsleiter Markus Dohrer vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken fest.

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