Foto: Amt für Ländliche
Entwicklung Mittelfranken
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(20. April 2023) Wörnitz. Premiere im Landkreis Ansbach: Bürgermeisterin Friederike Sonnemann hat sich über den Erfolg einer Baumabholparty auf dem Skaterplatz gefreut. Viele Bürgerinnen und Bürger kamen zur Veranstaltung der Gemeinde bei Kaffee, Obstkuchen und Säften, um sich ihren Kirsch-, Apfel- oder Birnbaum abzuholen. Insgesamt 300 Bäume hatte die Rathauschefin beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken über das Förderprogramm „Streuobst für alle!“ beantragt. „Wir wollten einfach Geselligkeit in der Gemeinde, das Ziel haben wir erreicht“, erzählte die Bürgermeisterin am Rande der Veranstaltung. Seit Oktober unterstützt die Behörde den Kauf der Bäume durch Kommunen oder Vereine. Wörnitz sei die Gemeinde mit den meisten Anträgen, stellte Anja Emmerich-Marwan fest. Sie ist Projektleiterin beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken.
Behörden, Verbände und Vereine haben die Möglichkeit, den Zuschuss über das Förderprogramm zu bekommen. Sie haben damit eine Bündelungsfunktion und können die Bäume kostenlos an Privatleute weitergeben. Die Förderung beträgt maximal 45 Euro pro Baum und ist auf 100 Pflanzen je Antrag begrenzt. Bürgermeisterin Friederike Sonnemann reichte drei Anträge ein. „Wir haben gemerkt, dass das Förderprogramm auf ein riesiges Interesse stößt“, erzählte die Rathauschefin. Im „Bayerischen Streuobstpakt“ arbeiten die unterschiedlichsten Verbände, Vereine und Behörden zusammen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2035 eine Million neuer Obstbäume zu pflanzen. Das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken trägt über „Streuobst für alle!“ seinen Teil bei.
Projektleiterin Anja Emmerich-Marwan hat alle Hände voll zu tun, was die Nachfrage angeht – Anträge für 3500 Bäumen gingen über ihren Schreibtisch. „Streuobstwiesen sind die wertvollsten Flächen, die wir haben“, sagte die Gartenbau-Ingenieurin. „Früher war es vollkommen normal, dass sich die Bäume wie ein Gürtel um die Dörfer zogen. Ich freue mich sehr, dass diese Form der Kulturlandschaft wieder mehr Wertschätzung erfährt.“ Sie hofft, dass möglichst viele Kommunen der guten Idee von Bürgermeisterin Sonnemann folgen. Streuobstbestände gehören mit rund 5000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. „Grünspechte sind beispielsweise auf offene Streuobst-Landschaften angewiesen“, erklärte Anja Emmerich-Marwan.
Die Antragstellung für „Streuobst für alle!“ findet Online über das Bayernportal statt. „Ich habe es selbst ausprobiert, der bürokratische Aufwand hält sich Grenzen und der Antrag ist recht schnell gestellt“, sagte Wolfgang Neukirchner, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Wichtig sei eine fachgerechte Pflanzung, Pflege und Schnitt, so Anja Emmerich-Marwan. „Die Obst- und Gartenbauvereine vor Ort sowie Baumwarte sind wichtige Partner, an die sich Gartenbesitzer bei Fragen wenden können“, stellte sie fest. „Ende April ist die Frühjahrs-Pflanzzeit vorbei“, sagte die Expertin der Ansbacher Behörde. Weitere Infos zu „Streuobst für alle!“ gibt es beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken.