(23.05.2022) Muhr am See - Erste neugierige Blicke auf sich gezogen hat der Natur-Erlebnis-Garten in Muhr am See im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bei einem Rundgang mit dem Landesbund für Vogelschutz und Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Auf der rund 8000 Quadratmeter großen Streuobstwiese mit Weiher entsteht neuer Lebensraum für Wildbiene, Eidechse, Zaunkönig und Co.
Die Umweltstation des Landesbunds für Vogelschutz in Muhr am See, Mitglieder der Landesbund-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen, Studierende aus Triesdorf und viele ehrenamtliche Helfer packten schon an und schaffen auf der Streuobstwiese mit Blühinseln, Schattenbeeten, einer Kräuterspirale, Eidechsenburg, Naschinsel oder Käferkeller eine grüne Oase für Mensch und Natur. „Wir hoffen, dass sich bald eine reichhaltige Artenvielfalt entwickelt“, sagte Heidi Seiß von der LBV-Kreisgruppe, die den Natur-Erlebnis-Garten geplant hat.
Sitzmöglichkeiten aus Natursteinen laden Besucher zum Verweilen und Beobachten ein. Auf der Fläche kommen nur heimisches Saatgut und Wildpflanzen zum Einsatz. Durch das Abmagern des Bodens entsteht von Februar bis November ein fast ganzjähriges Nahrungsangebot für Amphibien, Vögel, Kleinsäuger und Insekten. Besucher haben die Möglichkeit den Natur-Erlebnis-Garten auf einem Barfuß-Lehrpfad zu erkunden und viele Anregungen für den heimischen Garten oder Balkon mitzunehmen. Ein Tipp von Heidi Seiß ist, ein paar heimische Wildpflanzen unters Grün zuhause zu mischen und einen ungewaschenen, hohen Tontopf gefüllt mit Sand als Nistplatz für Wildbienen aufzustellen. Geplant sind auch Veranstaltungen rund um die Umweltbildung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche.
Knapp 45.000 Euro kostet der Natur-Erlebnis-Garten, vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken kommen über das Förderprogramm „FlurNatur“ rund 38.200 Euro. Die Mittel stehen Kommunen, Privatleuten oder Vereinen zur Verfügung, die neue Biotope schaffen oder Wasserrückhalte. Das Amt für Ländliche Entwicklung unterstützt Maßnahmen zwischen 5000 und 60.000 Euro. Der Regelsatz beträgt 75 Prozent, in Ausnahmefällen erhöht er sich auf 85 Prozent. Das Grundstück kommt von der Gemeinde Muhr am See. „Das ist vorbildlich. Viele gute Projekte scheitern oft deshalb, weil die Flächen nicht zur Verfügung stehen“, stellte Wolfgang Neukirchner, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung, fest. „Ländliche Entwicklung ist immer Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützt Menschen im ländlichen Raum, die etwas bewegen wollen.“